Mittwoch, 19. Januar 2011

Alte Ziegelei Oldau


Gut versteckt im dichten Nadelwald liegt die Alte Ziegelei
Foto: Februar 2012





Mitten im Wald bei Oldau, in unmittelbarer Nähe zur Aller und direkter Nachbarschaft zur Kläranlage Hambühren, befindet sich die Ruine der Alten Ziegelei der einstigen Firma "Bornemann & Timme".



Trotzdem ich ein "alter" Hambührener bin, hatte ich bislang noch nie von der Alten Ziegelei gehört. Erst durch unser Hobby Geocaching erhielt ich die erste Information dazu durch diese interessante Cache-Beschreibung eines anderen Geocachers (splitbrain):

[...Die Suche nach diesem Cache führt euch zu einer Ruine. Die Mauerreste, die ihr hier sehen könnt, gehören zur "Alten Ziegelei". Hier in der Nähe der Kiesgruben an der Aller errichteten die drei ortsansässigen Ernst Bornemann, Heinrich Bornemann und August Timme gegen 1900 eine Ziegelei. Statt einer gebräuchlichen Dampfziegelei setzten die drei auf den modernen Baustoff Beton aus dem Dachziegel, Zaunpfosten und andere Bauteile geformt wurden. Ca. 3 bis 4 Jahre lief das Geschäft gut, dann gab es Klagen über die Qualität der Ziegel, die leichter brachen als herkömmliche Tonziegel und auch schneller Moos ansetzten. Die Firma war dahin und die Reste der Ziegelei setzten so wie die einstigen Produkte Moos an...]


Foto: Februar 2012
 

Durchblick I
Februar 2012

Durchblick II
Februar 2012

Dass es sich tatsächlich um die Relikte der alten Oldauer Ziegelei handelt, bestätigt folgender Artikel von Hanna Hasselmann (aus den Winser Geschichtsblättern Nr. 14, S. 28, aus 2001):

Vielen Dank an dieser Stelle dem Kulturlandschaftsforscher Florian Friedrich für den Hinweis auf diese Quelle. Weitere Details dazu sind ebenfalls in der "Dorfchronik Hambühren/Oldau" von Paul Borstelmann nachzulesen.

Februar 2012

Rückansicht der Alten Ziegelei
Februar 2012




Quelle Textinfos: www.geocaching.com (splitbrain); Winser Geschichtsblatt Nr. 14, S. 28, aus 2001; Fotos: eigene; Luftbild: google maps

Montag, 17. Januar 2011

Die älteste Rundbogenbrücke im Landkreis Celle


Laut Hinweistafel steht die älteste Rundbogenbrücke des Landkreises Celle in unserer Gemeinde: in Hambühren I, am Friedhof. Auf ihr überquert man den Fuhsekanal.


Momentan bietet sich ein herrlicher Blick über die überschwemmten Allerwiesen und die Felder, auch der Fuhsekanal selbst führt eine ganze Menge Wasser, das gerade noch durch die Brückenbögen strömen kann...


Natürlich ist nicht immer Hochwasser...:



Wolfgang Bartelt hat mir das folgende Foto zur Verfügung gestellt, das sein Großvater im Jahr 1938 aufgenommen hat - herzlichen Dank dafür!

Die Rundbogenbrücke im Winter 1938
(Foto von Wolfgang Bartelt)


Quellen: Fotos: eigene; bzw. wie angegeben

Donnerstag, 13. Januar 2011

Kaliwerk "Prinz Adalbert"


Die Geschichte des Kalischachts "Prinz Adalbert" beginnt am 6. Juni 1906 mit den Abteufarbeiten. Bereits sechs Jahre zuvor wurden ein Wartevertrag und Grundstückskaufverträge mit Oldauer Bauern abgeschlossen. Mit sieben Flachbohrungen und vier Tiefbohrungen wurden die unterirdischen Kalilagerstätten erkundet. Eine dieser Bohrungen führte bis zu 1.613 Meter tief unter die Erdoberfläche und war damit die tiefste Kalibohrung zu dieser Zeit in Deutschland.

Gebaut wurde 1905 zunächst eine Kalksandsteinziegelei. Aus dem vorhandenen Sand wurden weiße Bauziegel vor Ort hergestellt und gaben dem daraus hergestellten Kaliwerk eine bis dahin nicht gekannte formale Gestaltung. Das Strandbad Ovelgönne ist diesem Sandabbau zu verdanken. Die Abbaumulde füllte sich im Laufe der Zeit mit Wasser und wird seit Anfang der 1960er Jahre als Badesee genutzt.

 

1925 wurde der Kalischacht wieder geschlossen - bis zu diesem Zeitpunkt wurden 3,8 Millionen Doppelzentner Kali in Ovelgönne abgebaut. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Salzförderung begrenzt, die Fördermenge auf Steinförde (Wietze) übertragen und die Tagesanlagen des Werks in Ovelgönne abgerissen.
Um das Grubengebäude vor eindringenden Tageswässern zu sichern und damit das allmähliche Absaufen des Schachts zu verhindern, brachte man 1926 - ein Jahr nach der Stilllegung - in 288 m Tiefe einen Betonpfropfen ein und ließ hierüber die Grubenwässer im Schacht aufsteigen.


In den 1930er Jahren gewann der Kalischacht noch einmal Bedeutung: Das Militär wollte ihn zusammen mit der Lufthauptmunitionsanstalt Hambühren als Lagerstätte für Munition nutzen. Die Luftwaffe ließ die Arbeiten am Schacht als Bestandteil der bereits im Bau befindlichen Muna Hambühren durch die Firma Gebhardt & König beginnen. Man sümpfte den Schacht, gelangte bis auf den Betonpfropfen und begann mit den Aufwältigungsarbeiten.
Am 1. November 1942 ließ das Luftgaukommando XI in Hamburg jedoch die Arbeiten wegen allzu starker Wasserzuflüsse einstellen. Schachtsicherungsarbeiten wurden jedoch auch weiterhin durchgeführt.

Zum Ende des Krieges wurde der Schacht Prinz Adalbert schließlich für die Untertageproduktion ausgesucht. Rüstungsminister Speer verkündete am 8. März 1944: "Für eine vordringliche Luftwaffen-Fertigung der Firma Focke-Wulf wird die Kali-Grube Prinz-Adalbert-Schacht mit einer Größe von 40.000 m³ für immer gesperrt". Diese Aktion erhielt den Tarnnamen "Hirsch".
Mit Zuchthäuslern und Zwangsarbeitern wurden die unterirdischen Hallen für den Flugzeugteilebau hergerichtet. Es sollten dort Teile für das zweisitzige Nachtjagdflugzeug Focke-Wulf TA 154 gefertigt werden. Bis Kriegsende wurden zwar drei Hallen fertig gestellt, jedoch kam die Produktion nicht mehr in Gang.

Der Chronist Hans Hövelmann erinnert sich, dass am 12. April 1945, nachdem die Engländer nach Ovelgönne kamen, plötzlich Leute ins Dorf kamen. "Sie sind mit Leitern aus dem Schacht geklettert, hatten Glatzen und schneeweiße Haut, weil sie kein Tageslicht gesehen hatten. Sie sind durchs Dorf geschwirrt und haben um Kleidung gebeten." Die Rede ist hier von Zwangsarbeitern, die bis dahin unter Tage eingesetzt wurden.
Im Mai 1945 wurden zugenagelte Holzkisten mit Werkzeugmaschinen und Maschinenteilen im Schacht vorgefunden und geborgen.


Nach dem 2. Weltkrieg musste der Eigentümer, die "Kaliwerke Prinz Adalbert AG i. L." (in Liquidation) den Schacht auf Anordnung der britischen Militärregierung als Reserve-Kaliwerk instand halten. Die Firma Gebhardt & König wurde daraufhin mit der Wiederaufnahme der bereits zu Kriegszeiten fehlgeschlagenen Dichtungsarbeiten beauftragt, die dann im Frühjahr 1949 beendet waren. Nach erneutem Verschluss des Schachtes wurde dieser über eine Fördereinrichtung bis zu 270 m zwecks Überwachung regelmäßig befahren. Die Grubenbaue zwischen 640 und 680 m, die während des Krieges zur Munitionseinlagerung bzw. Flugzeugteilefertigung vorgesehen waren, konnten nun nicht mehr befahren werden, da in ihnen Lauge stand. Die Militärregierung ließ sie zumauern und somit unzugänglich machen.

Ende der 1960er Jahre sollte die nunmehr zur Wintershall AG gehörige Schachtanlage geflutet werden. Doch dazu kam es nicht mehr, da die beiden über die 640 m-Sohle verbundenen Schächte bereits dabei waren abzusaufen, weil im Schacht Hambühren marode und gerissene Tübbinge den Weg für das Wasser frei gemacht hatten.


Die letztmalige Nutzung von Schacht Prinz Adalbert erfolgte als Altlastendeponie, indem die Reste des von den Briten auf dem Schachtgelände gesprengten Lutzschutzbunkers des 2. WK geräumt und in den Schacht gekippt wurden. Außerdem wurde mit Erdöl kontaminierter Boden in großem Umfang in den Schacht verbracht. Dieser Schlamm kam aus dem Erdölfeld Fuhrberg-Ost.

Lange erinnerten noch die Abraumhalden an den Kaliabbau, doch auch von diesen ehemals drei Halden ist heute, bis auf die wenigen Überreste der größten Halde, so gut wie nichts mehr zu sehen.


Im Jahr 1995 wurde auf Anordnung des Bergamtes Celle der Schacht endgültig verschlossen. Auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Schachtanlage ist inzwischen ein Wohngebiet entstanden.



Quelle (Bild und Text) Auszüge aus a) Cellesche Zeitung vom 14. Sept. 2006; b) Heft "Entstehung von Ovelgönne" von Rainer Fabisch

Montag, 10. Januar 2011

Notgeld 1923


Dieser Gutschein aus dem Jahr 1923 wurde vom Kaliwerk "Prinz Adalbert" selbst gedruckt. Aufgrund der rasant fortschreitenden Geldentwertung in diesem Jahr konnten für Lohnzahlungen oft nicht genügend Geldscheine aufgetrieben werden. Daher gab das Kaliwerk auch diese hauseigenen Gutscheine aus.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Das Baugebiet Versonstraße


Das Baugebiet Versonstraße befindet sich in einem Bereich, der bis 1945 zum Teil zur Lufthauptmunitionsanstalt Hambühren (Muna) gehörte und im westlichen Randbereich an das Gelände des ehemaligen Salzbergwerks „Prinz Adalbert“ grenzt.

Bevor die Fläche im Jahr 2005 gerodet wurde, gab es hier ausschließlich Wald, der von einigen Wanderwegen durchzogen war. Vor 1945, als dieses Gelände zur Muna gehörte, stand hier der Rohbau des nicht mehr fertig gestellten Kameradschaftsgebäudes 1. Einige wenige Trümmer davon fanden sich noch bis zur Planierung des Geländes im Jahr 2005 dort.


Im südwestlichen Bereich des Baugebietes befand sich die Abraumhalde des Salzbergwerks sowie ein Fundamentrest eines nicht mehr vorhandenen Gebäudes, dessen Nutzung unbekannt ist.

Ich habe im Sommer 2005 diese Fotos des gerade „entwaldeten“ Geländes gemacht und werde sie hier demnächst aktuellen Aufnahmen gegenüberstellen:


Sonntag, 2. Januar 2011

Volksschule

Diese Panoramaaufnahme (aus mehreren Einzelbildern montiert) zeigt die Volksschule, heute Manfred-Holz-Grundschule, die 1952 eingeweiht wurde. Die Aufnahme stammt wahrscheinlich aus den 50er Jahren.