Mittwoch, 25. Januar 2012

Der Pfahlberg - eine Hambührener Sage

In Hambühren gab es einst die alte Flurbezeichnung: „Annen Pahle“ oder „Pahlbarg“. Zu diesem, hochdeutsch Pfahlberg, genannten Ort gibt es folgende Geschichte zu erzählen…

Vor langer Zeit stand hier, wo der Adamsgraben in den Kanal fließt, der Hambührener Knecht Hinrich Lohmann vor einem Femgericht. Der arme Schelm muss irgendeine Freveltat begangen haben, denn eines Nachts wurde er von schwarz vermummten Männern dorthin abgeführt und es wurde Gericht über ihn gehalten.
Vermutlich wurde nicht lange verhandelt, denn an Ort und Stelle schlug man ihm das Haupt ab und steckte den Schädel auf die Spitze einer abgeästeten Fuhrenkrone.


Noch viele Jahre grinste sein nackter Schädel von dem zugespitzten Pfahl herab, so dass die Bauern in Hambühren sagten: „Kiek mal, Lohmanns Hinrich lacht all wedder!“
An dem Pfahlberge vorbei ging früher der Melkerstieg für die Mägde, die mittags im Bruche die Kühe melken mussten. Die Mädchen mochten vor Angst kein Wort sagen wenn sie am Pfahl vorübergingen, so gruselig war diese Stelle.

Quellen:  „Celler Flurnamenbuch“ von Paul Alpers und Friedrich Barenscheer; „Niedersächsische Sagen“ von Will-Erich Peuckert

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